Rätselecke – Call of the Sea

Mit Call of the Sea entführt das spanische Entwicklerstudio Out of the Blue den Spieler in ein kleines, aber feines Abenteuer, welches das sonst so düstere Cthulhu-Universium in einem etwas anderen Licht beleuchtet. Auf der Suche nach ihrem verschollenen Mann, reist Protagonistin Norah auf eine kleine Insel im Südpazifik. Dort stößt sie auf die Überreste einer (wortwörtlich) untergegangenen Zivilisation und stellt sich einigen kniffligen Aufgaben.

Ich habe diesen kleinen Geheimtipp schon seit einiger Zeit in meiner Steam-Bibliothek liegen und bin in der letzten Woche endlich dazu gekommen, Norah auf diese seltsame Insel zu begleiten. Mit einer Spielzeit von etwa 5 Stunden kam ich recht schnell durch und die Geschichte war leider etwas vorhersehbar, doch das Rätseldesign lies mich immer wieder zurückkehren.

Schon recht früh kam mir der Gedanke, dass sich die ein oder andere Knobelei sehr gut für den Einsatz am Spieltisch eignen würde. Drei dieser Rätsel haben mir besonders gut gefallen. Da ich zurzeit eh ein paar Herausforderungen für meine Spieler suche, habe ich mir die Mühe gemacht, auf Basis dieser drei Denksportaufgaben eigene Varianten zu entwickeln, die ich euch natürlich auch nicht vorenthalten möchte.

Sternenbilder

Wir springen direkt zum Ende des Spiels. In Kapitel sechs betritt Norah auf der Suche nach einem Schrein eine große Kammer mit fünf Türen. Über vier dieser Türen sind Sternenkonstellationen angebracht. In der Mitte befindet sich ein gleichmäßiges Muster aus verbundenen verschieden großen Punkten.

Mit Hilfe von vier Steuerpulten kann Norah Teile des Musters erleuchten und so die Sternbilder nachbauen, um die Türen zu öffnen. Mit jeder Tür erhält sie ein weiteres Teilmuster, wodurch das Rätsel mit der Zeit an Komplexität zunimmt.

Während ich an der Lösung arbeitete, dachte ich, dass das Zusammenbauen von Sternenbildern anhand von Einzelteilen sich doch wunderbar mit bedruckten Folien umsetzen ließe. Also habe ich meine eigene Version dieses Rätsels entworfen, wobei ich das ganze aber ein wenig anders aufgezogen habe.

Die Spieler erhalten eine „Steuerkonsole“ für ein Observatorium, mit dem sie zunächst ein Teleskop konfigurieren müssen. Das Sternbild, dass sie dann sehen können, muss im Zentrum der Steuereinheit nachgebildet werden. Dies lässt sich wunderbar mit ein wenig Bastelaufwand als haptische Komponente für die Spieler umsetzen. Weitere Details zum genauen Aufbau findet ihr in der PDF-Datei.

Säulen und Statuen

Das zweite Rätsel in dieser Liste ist im Spiel eigentlich Teil des ersten Rätsels. Um an alle Teilmuster des Sternzeichenrätsels zu kommen, muss Norah einen Raum durchqueren. Vor ihr erstreckt sich ein Abgrund, der bis oben hin mit einer seltsamen schwarzen Masse gefüllt ist. Aus dem Abgrund ragen einige Plattformen, auf denen schwarze und weiße Statuen stehen, die in verschiedene Richtungen schauen.

Direkt vor Norah befindet sich eine Steuerkonsole, mit der sich die Plattformen mit den schwarzen Statuen um je 90° drehen lassen. Ein weiterer Knopf lässt weitere Plattformen erscheinen, abhängig von der Blickrichtung der Statuen.

Norah muss hier zunächst die schwarzen Statuen so drehen, dass der Weg zur zweiten Steuerkonsole geebnet wird. Dort kann sie dann die weißen Statuen drehen, um den Pfad zum Ausgang zu erschaffen.

Für diese Aufgabe eine eigene Variante zu basteln, hat mich echt Nerven gekostet. Ich fand das Rätsel im Spiel zu einfach und wollte eine etwas komplexere Variante erschaffen. Nach stundenlangem herumprobieren war ich endlich zufrieden.

Dieses Rätsel lässt sich wunderbar am Spieltisch mit einer Rasterkarte oder einem einfachen Schachbrett nachbauen. Mit diversen Markern können die Statuen, Wege und Spieler dargestellt werden. Wer es einfach haben möchte, kann das Rätsel aus Call of the Sea eins zu eins nachbauen. Für eine etwas anspruchsvollere Knobelaufgabe könnt ihr gerne einmal hier reinschauen.

Klopfzeichen

Das letzte Rätsel, welches ich euch heute vorstellen möchte, ist wohl am weitesten von der Vorlage entfernt. Eigentlich hat es nahezu gar nichts mit den Aufgaben aus Call of the Sea gemein, sondern bedient sich nur einer abstrakten Idee.

In Kapitel 3 des Videospiels entdeckt Norah eine alte Steinorgel, die gestimmt werden will. Dazu muss sie sieben mit Symbolen verzierte Vertiefungen im Fels entweder öffnen oder schließen. Welche Vertiefungen geöffnet sein müssen, erfährt sie durch ein weiteres Rätsel. Allerdings gibt es noch einen Kniff, der mir sehr gut gefallen hat. Je nach Höhe des Wasserstandes ändert sich die Kombination. Im Spiel findet Norah für jede Wasserhöhe eine entsprechende Übersetzung der Symbole.

Das Rätsel selbst ist zwar auch ganz schön, und ließe sich sicher auch genauso am Spieltisch umsetzen, doch was bei mir vor allem hängenblieb, war der Umstand, dass die Kombination sich anhand von äußeren Umständen (in diesem Fall der Wasserstand) ändern kann. Nach einiger Überlegung entstand dadurch ein Rätsel, bei dem die Spieler ein Klopfzeichen herausfinden müssen, welches sich scheinbar willkürlich ändert, tatsächlich aber von der aktuellen Mondphase abhängt.

Schlusswort

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Rätsel ein paar schöne Ideen für eure Spielrunden liefern. Ich werde sie auf jeden Fall so bald wie möglich in die Praxis umsetzen. Werft doch auch gerne einmal einen Blick auf Call of the Sea. Ich habe hier nur Rätsel aufgelistet, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, doch bietet das Spiel noch einiges mehr. Vielleicht findet ihr dort ja auch noch die ein oder andere Inspiration für eure Spielrunden.

Lasst mir auch gerne euer Feedback da, falls euch die Rätsel gefallen, oder ihr Vorschläge habt, wie sich das ganze vielleicht besser umsetzen lässt. Viel Spaß beim Ausbrobieren!

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